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Ist ein Windrad im Garten eine lohnenswerte Investition?

Energiegewinnung auf dem eigenen Grundstück

Die Ausgaben für Energie, sei es für Strom oder Heizung, machen bereits heute einen erheblichen Teil der monatlichen Haushaltskosten aus. Angesichts der stetig steigenden Energiepreise wünschen sich viele Haushalte eine größere Unabhängigkeit von den großen Energieversorgern. Eine Möglichkeit, den benötigten Strom im eigenen Zuhause zu produzieren, bietet die Kleinwindkraft. Doch stellt sich die Frage, ob es sich wirklich lohnt, ein Windrad im eigenen Garten zu installieren? Hier finden Sie alle Informationen zu den Möglichkeiten, Voraussetzungen, Kosten und Fördermöglichkeiten.

Die Welt der Kleinwindkraft

Was ist Kleinwindkraft überhaupt? Ähnlich wie die großen Windkraftanlagen, die heute überall in Deutschland zu sehen sind, nutzen auch kleine Windräder die unsichtbare Kraft des Windes zur Erzeugung von Strom. Dies funktioniert in etwa wie bei einem Fahrrad-Dynamo. Der Wind bringt mehrere Rotoren, die um eine Achse angebracht sind, in Bewegung, wodurch ein Generator elektrische Energie erzeugt. Typisch für kleine Windräder, die oft nicht mehr als 30 Kilowatt Leistung erbringen, ist ihre Nähe zu den Verbrauchern. Eine solche Anlage könnte beispielsweise im Garten oder auf dem Dach eines Einfamilienhauses installiert werden.

Arten von kleinen Windrädern

In der Welt der Kleinwindkraft gibt es horizontale und vertikale Windräder. Horizontale Anlagen, bei denen sich die Rotoren um eine waagerechte Achse drehen, funktionieren ähnlich wie die großen Anlagen. Sie erzielen die beste Leistung, wenn sie optimal im Wind ausgerichtet sind und diesem folgen. Vertikale Windräder, bei denen sich die Rotoren um eine senkrechte Achse drehen, funktionieren unabhängig von der Windrichtung. Sie sind zwar weniger anfällig für starke Windböen, arbeiten leise und verursachen kaum Vibrationen, weisen jedoch auch einen geringeren Wirkungsgrad auf. Bei gleicher Windstärke erzeugen vertikale Windräder daher weniger Strom als horizontale.

Welcher Wind ist ideal für ein Garten-Windrad?

Wenn ein kleines Windkraftrad im Garten oder auf dem Hausdach installiert ist, kann es einen Teil des Strombedarfs im Haushalt decken. Im Gegensatz zu Photovoltaik-Anlagen, die Solarstrom erzeugen und auch nachts funktionieren, benötigt die Windkraft lediglich Wind, und zwar in ausreichender Stärke. Kleine Windkraftanlagen beginnen zwar oft schon bei geringer Windstärke zu arbeiten, erreichen jedoch erst ab Windgeschwindigkeiten von 10 m/s ihre volle Leistung. Dies lässt sich auch ohne Messgeräte erkennen, beispielsweise daran, dass der Wind deutlich hörbar ist und größere Zweige an den Bäumen sich bewegen. Bei schwachem Wind, wenn Blätter und dünne Zweige sich bewegen, erreichen kleine Windräder oft nur etwa 20 Prozent ihrer maximalen Leistung. Ein Windrad mit einer Nennleistung von 1.000 Watt würde in diesem Fall nur etwa 200 Watt produzieren. Zum Vergleich: Ein neuer Kühlschrank mit Gefrierfach, ein ständiger Verbraucher im Haushalt, benötigt etwa 150 Watt.

Ist ein kleines Windrad im Garten wirtschaftlich?

Die Rentabilität eines kleinen Windrads im eigenen Garten hängt von verschiedenen Faktoren ab. Da jede ins öffentliche Netz eingespeiste Kilowattstunde gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nur mit etwas mehr als 6 Cent vergütet wird, sollten kleine Windräder vorrangig zur Eigenverbrauch eingesetzt werden, um den Bezug von Strom vom Energieversorger zu reduzieren. Wirtschaftlich ist eine Kleinwindkraft-Anlage dann, wenn die Gesamtkosten für die Erzeugung des eigenen Stroms, einschließlich der Installations- und Betriebskosten des Windrads, niedriger sind als die Preise für öffentlichen Strom. Während kleine Windkraftanlagen für Einfamilienhäuser bereits ab 3.000 Euro erhältlich sind, hängt die mögliche Einsparung weitgehend von der Windgeschwindigkeit am Standort ab. Die Rentabilität einer Windkraftanlage kann daher erst nach einer Windmessung bestimmt werden, die oft von den Anbietern der Kleinwindkraft-Anlagen selbst durchgeführt wird.

Wie viel Strom kann ein privates Windrad erzeugen?

Neben dem Standort ist auch die Wahl des richtigen Windrads entscheidend für die Leistungsfähigkeit der eigenen Anlage. Viele Hersteller bieten inzwischen Mini-Windkraftanlagen an. Die gewählte Anlage sollte zur Windverhältnissen am Standort passen. Bei optimalen Bedingungen kann eine hochwertige Kleinwindanlage mit einer Nennleistung von 1,5 Kilowatt an einem Standort mit durchschnittlichem Wind (mittlere Windgeschwindigkeit von 4 Metern pro Sekunde) etwa 1.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen.

Dinge, die man beim Kauf kleiner Windräder beachten sollte

Wenn Sie sich für den Kauf einer Kleinwindkraft-Anlage entscheiden, gibt es einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Zunächst sollten Sie prüfen, ob eine Baugenehmigung für die Installation erforderlich ist. Die Bauordnungen der Bundesländer geben Aufschluss darüber. In vielen Fällen ist die Errichtung von Windkraftanlagen bis zu einer Höhe von 10 Metern ohne Genehmigung möglich. Wenn Sie das Windrad auf Ihrem Hausdach installieren möchten, ist es ratsam, vorab einen Statiker zu Rate zu ziehen. Insbesondere horizontale Windräder können Vibrationen erzeugen, die die Bausubstanz nicht beeinträchtigen dürfen. Zudem müssen die Geräuschemissionen, die von den rotierenden Anlagen ausgehen, innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Diese werden in der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (kurz TA Lärm) festgelegt.

Bei der Auswahl des Windrads sollten Sie auf transparente Erfahrungen, Testberichte unabhängiger Institute und Bewertungen von Branchenexperten achten, um sicherzustellen, dass es sich um ein qualitativ hochwertiges Produkt handelt. Verbraucherschützer empfehlen zudem, skeptisch zu sein, wenn Hersteller damit werben, dass ihre Windräder aufgrund eines besonderen Designs besonders viel Strom erzeugen können. Letztendlich kann selbst die beste Anlage nicht mehr Energie aus dem Wind gewinnen, als dieser hergibt. Eine Verdopplung der Windgeschwindigkeit führt zu einer achtfachen Steigerung des Ertrags, während eine Halbierung der Geschwindigkeit nur ein Achtel der Leistung bringt, unabhängig vom ausgeklügelten Design des Windrads.

Der ideale Standort für ein Windrad

Eine kleine Windanlage ist nur dann sinnvoll, wenn der Standort äußerst geeignet ist und keine Hindernisse in der Hauptwindrichtung den Wind abbremsen. Der Wind sollte quasi ungehindert wehen können, damit die Kleinwindkraftanlage optimale Ergebnisse erzielt. Im ungünstigsten Fall können bereits Büsche oder Gebäude in 50 Metern Entfernung die Effizienz beeinträchtigen. Personen, die in Küstennähe oder auf erhöhten Standorten wohnen, haben grundsätzlich bessere Voraussetzungen. Doch auch hier gilt: Vor und hinter dem Windrad müssen freie Flächen vorhanden sein.

Gibt es Förderungen für private Windräder?

Für die Finanzierung von Kleinwindkraftanlagen können Eigentümer von Förderkrediten der KfW profitieren. Im Programm 270 „Erneuerbare Energien Standard“ werden unter anderem Anlagen zur Stromerzeugung aus Windkraft gefördert. Bis zu 100 Prozent der Investitionskosten können über ein KfW-Darlehen finanziert werden, wobei maximal 50 Millionen Euro pro Projekt zu sehr günstigen Konditionen möglich sind.

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